Easter Eggs inside

News, 29 Mär 2024

Nicht alle Eier unter einem Busch.

Ostern ist eine tolle Gelegenheit, sich ein paar alte Börsenweisheiten in Erinnerung zu rufen. „Nicht alle Eier in einen Korb“ empfiehlt Diversifikation. „There is no free lunch / egg“ ist mehr Warnung als Tipp: Es gibt keine Erfolge ohne entsprechendes Risiko.

Und natürlich noch „Investieren ist ein Marathon, kein Sprint“. Denn nur, wer den längsten Atem beim Ostereiersuchen hat, der hat zum Schluss die meisten Eier.

Frohe Ostern!

Das war die vergangene Woche

Asien

Am Freitag belasteten die von 2,4% auf 2,6% gestiegene Arbeitslosenrate, der im Vergleich dazu nur gering gesunkene VPI im Großraum Tokio (Kernrate fiel auf 2,9%) und die stark gestiegenen Einzelhandelsumsätze (4,6% ggü. Vorjahr bzw. sogar 8,0% bei großen Einzelhändlern). Vor dem Hintergrund dieser Daten wurde die Entscheidung der BoJ, sich nur auf das kurze Ende der Zinskurve zu konzentrieren, negativ aufgenommen.

Europa

Die EZB hält die Konjunkturanzeichen noch nicht für gefestigt genug, um eine rasche Zinssenkung zu beginnen und bekräftigt ihre Erwartungshaltung, im Juni zu starten. Das GfK-Verbrauchervertrauen in Deutschland stieg zwar auf -27,4 Zähler, blieb aber weiterhin klar unter der neutralen 0. Dieses weiterhin negative Zukunftsbild zeigte sich auch EU-weit im Verbrauchervertrauen (-14,9) bzw. beim Wirtschaftlichen Vertrauen (96,3 Zähler; neutral = 100). Die in Deutschland um -2,7% gefallenen Einzelhandelsumsätze (erwartet wurden -0,8%) belasteten nicht, da die Arbeitslosenrate mit 5,9% stabil blieb.

USA

Die US-Wirtschaft ist annualisiert um 3,4% gewachsen (erwartet wurden 3,2%). Die Neuigkeit war eine Positivbestätigung. Der Privatkonsum wuchs um 1,8% ggü. Vorquartal. Der Chicago Einkaufsmanagerindex hingegen zeigte mit 41,4 Zählern (neutral = 50) ein getrübtes Stimmungsbild in Illinois, Indiana und Michigan. Erfreulich war die von 2,9% auf nun 2,8% gesunkene 5-jährige Inflationserwartung. Die mit 0,4% ggü. Vormonat gestiegenen persönlichen Einkommen standen um 0,5% gestiegenen Privatausgaben gegenüber. Den Wochenabschluss machte Powells Rede zur Wirtschaftsprojektion der Fed.

Was die neue Woche bringt

Die Makrodaten und die Stimmung in Europa und in den USA zeigen deutlich die unterschiedlichen Positionen im Konjunkturzyklus auf. Die Fed positioniert sich hier eher als Gestalter, die EZB als Folger.

Asien

Der Caixin PMI in China steigt nun auch im Produktionssektor auf 51,0 Zähler, der Dienstleistungssektor liegt mit knapp 52,5 Zählern höher. Die Tankan Große Produktionsprognose (Ausblick der BoJ für den Produktionssektor) steigt auf 11,0 Zähler (neutral = 0).

Europa

Die Inflation in Deutschland sinkt erneut (HVPI nun bei 2,5%). Die Stimmung der Einkaufsmanager bleibt mit 41,7 Zählern weiterhin negativ (neutral = 50). Auch EU-weit sinkt der VPI (nun bei 2,5%) bei einer Kerninflation von 3,0% und einer mit 6,4% stabilen Arbeitslosenquote. Der PMI in Deutschland zeigt sich mit 49,9 Zählern de facto neutral. Die erneut um -0,5% ggü. Vormonat sinkenden Produzentenpreise nähren die Befürchtung, dass ein zu langes Warten der EZB zu einer Übersteuerung und einem Konjunkturnachteil ggü. den anderen Märkten führen könnte.

USA

Die relevanten Makrodaten (BIP, Konsum) werden nun eingepreist. Die Werkaufträge steigen annualisiert um 1,0%, die Geschäftsbedingungen verbessern sich weiter, wenngleich der Lohn-/Inflationsdruck weiterhin belastet (wenn auch nicht mehr stark). Wichtig sind die PMI-Daten: gesamt bei 52,2 Zählern. Besonders der Dienstleistungssektor steigt kräftig auf 56,1. Der weiterhin enge Arbeitsmarkt (Arbeitslosenrate stabil bei 3,9%) sorgt für um 0,3% höhere Stundenlöhne im Vergleich zum Vormonat. Steigt die Erwerbsbeteiligungsquote (derzeit 62,5%) aufgrund des attraktiven Lohnniveaus, könnte das in Summe helfen.

Fazit

Der Q2-Auftakt einer kurzen Handelswoche hat viel Potenzial, aber lässt auch genug Raum für Volatilität. Denn wie die Makrodaten in Europa im Kontext der EZB-Zinspolitik bewertet werden, wird sich zeigen müssen. Eier in allen Körben zu haben, wird daher nützlich sein.

Dieser Artikel ist auch im Geld Magazin und im Börse Express erschienen.

Autor: Alexander Putz

Quellen: pixabay.com

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